Emilia Romagna

17.-21. September 2017

Reisebericht von Rosmarie Messerli

Fotos: Rosmarie Messerli

Unsere Reise an die Romagnolische Adriaküste planten wir in Zusammenarbeit mit Herr Saner von Eurobus Saner AG. Sie wurde geprägt durch zahlreiche interessante Besichtigungen von wertvollen Kulturgütern und Landschaften. Aber auch von der italienischen Gastfreundschaft und der traditionellen mediterranen Küche.

 

Für die Reise hatten sich 40 Personen angemeldet. Besonders erfreulich war, dass wir von zwei Bodyguards begleitet wurden. Es wäre wünschenswert, wenn sich unseren Reisen etwas mehr männliche Wesen anschliessen würden. Ich versichere ihnen, in der Vergangenheit hat noch keiner einen Kurschaden erlitten.

 

Ein perfekter Auftakt war der erste Mittagshalt direkt am Lago di Lugano, bei strahlendem Sonnenschein, einem Boccalino und mit rundum zufriedenen Gästen. Nach der anschliessenden Fahrt durch die Po-Ebene erreichten wir unser Hotel in Milano Marittima, direkt am Meer. Dieser Standort bescherte uns am nächsten Morgen einen ersten bilderbuchartigen Sonnenaufgang über dem Meeresstrand.

 

Nach dem Frühstück begann unser Abenteuer, in Begleitung eines kompetenten Reiseleiters. Der erste Ausflug führte uns in die malerische Hafenstadt Comacchio. Von zahlreichen Kanälen und Brücken geprägt, wird sie auch als keines Venedig bezeichnet. Nach der anschliessenden Fahrt ins Kloster Pomposa mit den ausserordentlich gut erhaltenen Mosaikböden und Fresken in der im Jahre 523 erbauten Kirche, entspannten wir uns bei einem Apero    und mit Blick auf den Leuchtturm der Liebesinsel, auf einer Schifffahrt durch das einzigartige Naturschutzgebiet im Po-Delta. Eindrücklich auch, wie die Durchfahrt an einer Stelle des Flusses, durch das Öffnen einer mobilen Brücke ermöglicht wird.

 

Am nächsten Tag reisten wir weiter nach Cervia. Nach dem Besuch in der Stadt mit dem einzigartigen Salzmuseum besichtigten wir die Salzwerke. Diese sind eingebettet in einer Gegend mit gut erhaltener Fauna und Flora und stellen ein tragendes Element der Ökonomie von höchstem Wert dar. Der einzige Tag, an dem das Wetter etwas zu wünschen übrig liess, nachdem es in der Nacht heftig geregnet hatte. Und ausgerechnet zu  diesem Zeitpunkt fegten Sturmböen über das freie Feld. Zur Stabilisierung der Bodenhaftung wäre etwas persönliches Übergewicht vorteilhaft gewesen. Die Arbeiter freuten sich sehr über die Abwechslung unseres Besuches, denn die Salzgewinnung findet bei jeder Witterung statt.

 

Nach einer kurzen Fahrt nach Bertinoro durften wir das einmalige Weinmuseum besichtigen, wo auch Schweizer Weine ausgestellt sind. Danach wurde uns auf dem Weingut ein ausgezeichnetes Mittagessen serviert, bei dem selbstverständlich diverse Weine degustiert, und auch gekauft werden konnten. Der anschliessende Verdauungsspaziergang durch das mittelalterliche Dorfzentrum, mit Aussicht auf das Tal und das Meer, waren Balsam für Leib und Seele.

 

Am letzten Tag unserer eindrucksvollen Reise fuhren wir bei schönstem Wetter nach Ravenna. Unzählige einzigartige Mosaike welche Ravennas Kirchen zieren, gehören zu den schönsten und wertvollsten von ganz Europa. Bemerkenswert ist eine ehemalige Kirche, welche als solches keine Verwendung mehr fand, und kurzerhand in einen Kleiderladen umgebaut wurde. Ein altes Relikt bleibt allerdings der Glockenturm, den man einfach daneben stehen liess.

 

Die letzten Eindrücke einer wunderschönen Reise erlebten wir am Nachmittag in San Marino. Der kleinsten und ältesten Republik der Welt, wo sogar die Fussgängerstreifen in den Landesfarben weiss und blau gekennzeichnet sind. Die Stadt soll im Jahre 301 vom heiligen Marinus gegründet worden sein. Der Eingang des Regierungspalastes wird traditionellerweise immer noch durch Uniformierte bewacht. Da wir uns nicht mehr auf italienischem Territorium sondern im „Ausland“ befanden, führte uns ein einheimischer Reiseleiter durch die einzigartigen Gassen bis hinauf zur Basilika San Marino auf dem Felsmassiv, wo noch heute  der Regierungschef inthronisiert wird. Während der Stadtführung erzählte er uns auch voller Stolz, dass er längere Zeit in Basel und Umgebung gewohnt und studiert habe. Bereichert mit vielen Informationen spazierte der „harte Kern“ danach auf ein Hochplateau mit einer traumhaften Rundsicht und einem Monument, welches die insgesamt neun Gemeinden der Republik darstellt. In einem separaten Gebäude ist sogar noch eine alte Kanone ausgestellt, welche der Republik ursprünglich von der Schweizer Armee geschenkt wurde. Durch den Hexenweg erreichten wir - ohne Besenritt - wieder die Stadtmitte. Mit etwas Wehmut mussten wir uns allzu früh von dieser einzigartigen heilen Welt von San Marino  und der Emilia Romagna verabschieden. Der letzte Reisetag wurde dann noch mit der Fahrt über den Gotthardpass gekrönt.

 

Man sagt oft und gerne, Papier würde alles annehmen. Dieser Bericht entspricht aber vollumfänglich den Tatsachen. Die Reise war in jeder Hinsicht eine grosse Bereicherung. Sehr viele Reiseteilnehmer berichteten in durchwegs positiven Rückmeldungen, dass sie wunderschöne Orte besichtigen konnten, von denen sie bis heute nichts oder kaum etwas gehört, gelesen oder gesehen hätten. Das ist Sinn und Zweck der Gestaltung unserer individuellen Reisen. Die Nächste ist vom  09. – 13. September 2018 geplant und wird mit Sicherheit wieder alle begeistern.

 

Pratteln, 30. September 2017/rm